Stärken entdecken | Potenziale entfalten | Visionen entwickeln | Ziele erreichen

Praxis für Hochbegabung und Hochsensibilität

Deutschlandweite Beratung und Intensivcoaching in Schleswig-Holstein an der Ostsee

Hochsensibilität und dysfunktionale Beziehungen

Wichtige Hinweise: Bitte achten Sie gut auf sich, wenn Sie diesen Text lesen, er kann bisher Verborgenes aufwühlen, was heilsam und auch sehr schmerzhaft sein kann. Lassen Sie Ihre Gefühle zu. Weinen Sie, wenn Ihnen danach ist, es löst Schatten auf und lässt dahinter verborgene Schätze erkennen. Nehmen Sie sich Zeit damit, und wenn Sie merken, dass Ihnen gerade etwas zu viel wird, machen Sie eine Pause, um das Gelesene zu verarbeiten, bevor Sie sich ihm erneut zuwenden. Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn Sie merken, dass es Ihnen allein schwer fällt, diese Themen zu bearbeiten oder Sie das Gefühl haben, in Ihrem Genesungsprozess nicht voranzukommen. Dieser Text dient der Aufklärung eines Tabuthemas im deutschsprachigen Raum und kann eine professionelle Hilfe von Menschen, die sich mit dem Cluster-B-Spektrum auskennen und mit diesem Wissen arbeiten, nicht ersetzen!

Hochsensible sind nicht psychisch krank, sondern es handelt sich um eine völlig normale Eigenschaft einer großen Bevölkerungsgruppe. Sie neigen allerdings zu Stress, Depressionen, Burnout und Angststörungen, wenn sie sich in einem persönlichen, schulischen oder beruflichen Umfeld befinden, das ihnen nicht gut tut oder in Lebenssituationen alte Verletzungen auftauchen, deren Ursprung meist in der Kindheit und in engen Beziehungen liegt.

Dies betrifft Hochsensible insbesondere, wenn sie Menschen um sich haben oder hatten, die eine Persönlichkeitsstörung aus dem sogenannten Cluster-B-Spektrum aufweisen: Narzissten, Borderliner und Histrioniker.

Diese drei Gruppen können an dieser Stelle nicht ausführlich beschrieben werden – im Internet gibt es viele Informationen sowie Videos auf Youtube-Kanälen – die meisten bisher leider nur auf Englisch. Im deutschsprachigen Raum sind diese Phänomene – außer in psychologischen und psychiatrischen Fachkreisen – noch kaum bekannt, für Hochsensible aber sehr relevant, da sie häufig auf solche Menschen treffen und sie – wie unten beschrieben wird – regelrecht anziehen. Daher werden im Folgenden die wichtigsten Merkmale genannt sowie deren Auswirkungen auf Hochsensible beschrieben.

Alle drei Gruppen erscheinen oftmals äußerlich sehr anziehend, begehrens- und liebenswert und stellen sich in der Öffentlichkeit so dar. Sie versuchen tunlichst zu vermeiden, dass Außenstehende hinter ihre Fassade blicken, vermitteln Menschen das Gefühl, gern mit ihnen zusammen sein zu wollen und als seien sie die idealen Freunde, Partner oder Eltern, die sich für ihr Kind aufopfern. In Wirklichkeit missbrauchen sie andere auf subtile Art für ihre Zwecke und sind emotional kalt. Im Beisein anderer verhalten sie sich beispielsweise ihrem Kind gegenüber freundlicher und zugewandter, als wenn sie mit ihm alleine sind, wo es häufig mit Kritik, herablassenden Bemerkungen und Nichtbeachtung behandelt wird. Im Fall der Narzissten spricht man von einer offenen – leichter erkennbaren und der allgemeinen Vorstellung vom eitlen, großspurigen Narzissten entsprechenden – und einer verdeckten Form, die nur schwer und vor allem für Außenstehende kaum erkennbar ist. Gerade den Opfern der verdeckten Narzissten wird oft nicht geglaubt, weil niemand sich vorstellen kann, dass „die nette Frau von nebenan“ eine grausame Mutter sein kann. Die Außenwelt bekommt nur die Fassade zu sehen.

Bei emotionalem Missbrauch ist es wie bei sexueller oder körperlicher Gewalt

Er findet meist zu Hause „im stillen Kämmerlein“ statt. Viele Psychologen und Psychiater sind sich einig, dass emotionaler Missbrauch die schlimmste Form ist, da es keinerlei äußere Beweise, wie Fingerabdrücke oder Verletzungen gibt, die bewirken würden, dass dem misshandelten Kind – etwa von Familienangehörigen oder LehrerInnen – geglaubt wird. Zudem übernimmt das Kind Verantwortung für den – in seinen Augen bedürftigen, schwachen – Elternteil und so werden die Rollen getauscht. Häufig entwickeln diese Kinder später ein Helfersyndrom und meinen, immer einspringen zu müssen, wenn es anderen schlecht geht, ohne auf die eigenen Wünsche und Grenzen zu achten. Erwachsene Kinder narzisstischer Eltern – insbesondere Hochsensible – verspüren häufig den Drang, es allen recht machen zu wollen. Die Bedürfnisse anderer werden vor die eigenen gesetzt. Empathie für andere ist im Überfluss vorhanden, Selbstmitgefühl und -fürsorge fast gar nicht. Dies führt zu Überforderung und Burnout.

Narzissten kennzeichnet ihr übertriebenes Bedürfnis, Aufmerksamkeit und Bewunderung ihrer Umwelt zu erhalten. Solange Menschen dies erfüllen, können Narzissten sehr freundlich sein und fürsorglich wirken. Sie können sich in andere einfühlen, verfügen aber über keinerlei echtes Mitgefühl und wenden verschiedene manipulative Techniken an (z.B. sogenanntes „Gaslighting“ – was heißt, dem Opfer die eigenen Wahrnehmungen abzusprechen, bewusst zu lügen und ihm das Gefühl zu vermitteln, es sei verrückt – und indem sie andere beeinflussen, die zu „Flying Monkeys“ – also Mittätern – werden, weil sie dem Missbrauchendem glauben), um anderen ihren Willen aufzuzwingen, sie zu kontrollieren und zu verunsichern, und schließlich den Missbrauch zu verschleiern. Formuliert ihr Opfer eigene Bedürfnisse oder grenzt sich ab, wird es unflätig beschimpft und auf andere Weisen seelisch geschädigt – meist, wenn keine Zeugen dabei sind – später wird das Verhalten geleugnet und die Täter stellen sich selbst als Opfer dar.

Diese Eigenschaft teilen sie mit den Borderlinern, die – nach einer bestimmten Zeit, in der Intimität entstanden ist – Nähe nicht mehr aushalten und nicht in der Lage sind, längerfristige, liebevolle Beziehungen aufzubauen. Zieht sich ihr Opfer zurück, weil es sehr verletzt wurde, sucht der Borderliner wieder Nähe, und alles beginnt von vorn.

Histrioniker legen unmäßig viel Wert auf ihr perfektes äußeres Erscheinungsbild und neigen zu Anklagen, Wehklagen, Geschrei, Weinen und übertriebenem, theatralischem Verhalten, das der jeweiligen Situation nicht angemessen ist. Sie setzen diese Verhaltensweisen als Druckmittel ein, damit andere sich beugen und sie ihren Willen durchsetzen.

Häufig auftretende Merkmale aller Gruppen sind Machtmissbrauch und Kontrolle

Eltern nutzen ihre Überlegenheit, um dem Kind die Erfüllung ihrer Bedürfnisse aufzuzwingen und lassen dabei dessen eigene nicht zu. Viele haben einen Kontrollzwang und versuchen heimlich, das Kind auszuspionieren, indem sie z.B. Tagebücher lesen, Sachen durchwühlen oder einfach Dinge wegwerfen, die ihm wichtig sind – indem sie dem Kind also keine Privatsphäre zubilligen. Beschwert sich das Kind, wird behauptet, sie würden sich Sorgen machen, obwohl sie es ansonsten weitestgehend ignorieren und wenig echtes Interesse an ihm zeigen. Haben sie etwas herausgefunden, dass sie nicht gutheißen, werden dem Kind massive Vorwürfe gemacht, beispielsweise: „Ich mache mir solche Sorgen, wegen dir kann ich nachts nicht schlafen.“ Das erzeugt bei Kindern starke Schuldgefühle, oftmals setzt sich dieses Verhalten bis ins Erwachsenenalter fort, indem Eltern ihren Kindern auch dann kein Privat- und Intimleben zugestehen und möglichst viele negative Informationen sammeln, die sie bei – für sie passender – Gelegenheit einsetzen und auch anderen gegenüber zum besten geben.

Positive Eigenschaften werden ignoriert und das Gegenüber hingestellt, als wäre er bzw. sie der schlechteste Mensch auf Erden. Jegliche Relation nach dem Motto „hier ist jemand, der Stärken und Schwächen hat, wie ich auch“ – fehlt, es herrscht ein extremes Gut-/Böse- und Schwarz-/Weißdenken. Oftmals werden auf ein Kind der Familie – „dem Goldenen“ – alle positiven Eigenschaften projiziert und dem „Sündenbock“ alle negativen Merkmale zugeschrieben, die Menschen mit Cluster-B-Störungen bei sich selbst nicht akzeptieren können. Sie werden ins Außen verlagert.

Manchmal ist eines der genannten Persönlichkeitsmerkmale besonders stark ausgeprägt, meistens kommen aber Kombinationen vor, weswegen sie unter der Bezeichnung „Cluster-B“ zusammengefasst werden.

Wenn Hochsensible in der Kindheit mit diesen Störungen konfrontiert waren – besonders von der engsten Angehörigen wie der eigenen Mutter – hat dies fatale Auswirkungen auf ihr Leben. Obwohl das Kind ihr gegenüber – aufgrund seines Einfühlungsvermögens und Mitgefühls – versucht, Konflikte mit sich auszumachen, sie möglichst zu schonen und nicht zu belasten, erhält es keine Anerkennung und keinen Respekt. Der Beitrag, den es leistet, um den Beziehungs- und Familienfrieden aufrecht zu erhalten, und dazu beizutragen, dass es anderen besser bzw. gut geht, wird nicht gesehen und wertgeschätzt, sondern für selbstverständlich erachtet.

Im Gegenteil meinen Täter, dies von einem Kind einfordern zu können – eigene Bedürfnisse der Betroffenen, das Zeigen von Gefühlen wie Trauer oder Wut ist verboten, wird mit Äußerungen wie „stell dich nicht so an“, „sei nicht so empfindlich“ kommentiert oder indem sie ihr eigenes Leid, das natürlich viel größer ist, als das ihres Kindes, in den Vordergrund stellen. Schließlich drohen Sanktionen wie beleidigt sein, nicht mehr mit dem Kind reden, es nicht mehr einbeziehen usw. Von Liebesentzug kann nicht gesprochen werden, da keine echte Liebe vorhanden war, die darin besteht, ein Kind verstehen zu wollen, es zu trösten, wenn es ihm nicht gut geht, zärtlich zu ihm zu sein, das Selbstvertrauen zu fördern und mit ihm – auch außerhalb von Festen wie an Weihnachten, wenn für das Familienalbum fotografiert wird – regelmäßig zu spielen und Zeit zu verbringen. Wirkliche Liebe seelisch gesunder Eltern ist einfach da, sie kann nicht entzogen werden und führt keinesfalls zu grausamen Verhalten und bösartigen Verurteilungen.

Auch Eifersuchtsgefühle dem Kind gegenüber, wenn der Ehepartner es mag und dies zeigt, spielen eine wichtige Rolle. Häufig zieht sich der andere Elternteil emotional zurück, indem er seine Zuneigung nicht mehr ausdrückt, um das Kind nicht noch mehr Belastungen auszusetzen, weil er spürt, dass die Eifersucht am Kind ausgelassen wird. Ein Vater gab dies seiner achtjährigen Tochter einmal direkt zu verstehen: „Kannst du dir vorstellen, dass die Mutter wie ein kleines Mädchen und eifersüchtig ist, weil du ihr überlegen bist?“

Ein weiteres Merkmal besteht darin, dass diese Eltern Kinder dazu bringen wollen, ihre eigenen Vorstellungen und Ansprüche zu erfüllen. Sie sehen das Kind als eine Verlängerung ihrer selbst – ihres Egos – und nicht als eigenständige Persönlichkeit. Dies äußert sich in viel und manchmal ständig geäußerter Kritik am Aussehen oder Verhalten des Kindes und darin, dass später Lebensziele und Berufswünsche nicht akzeptiert und ebenfalls kritisiert werden.

In dysfunktionalen Familien ist auch das Verhältnis zwischen Geschwistern häufig schwierig und gestört, da Cluster-B-Elternteile dazu neigen, ihre Kinder gegeneinander auszuspielen, um die Macht und Kontrolle über die gesamte Familiendynamik zu behalten.

All dies führt zu Ausgrenzung und häufig wird das Kind zum Sündenbock ernannt für Störungen, die im Familiensystem und bei anderen liegen und – auch von anderen Mitgliedern – zum schwarzen Schaf gemacht und schuldig gesprochen, wenn es jemandem nicht gut geht. Ein Vater sagte einmal zu einer Tochter, deren Mutter eine Erkrankung hatte, die medizinisch noch nicht abgeklärt war: „Wenn deine Mutter wirklich krank ist, gebe ich dir die Mitschuld, weil sie sich immer solche Sorgen wegen dir machen und sich derartig über dich ärgern musste!“. Die Ausgrenzung durch eine wichtige Person breitet sich auf andere in der Familie aus, auch weil zu Lügen gegriffen wird – etwa der Mutter, die ihr Kind demütigt und später behauptet, sie habe sich nie so verhalten oder so etwas nie gesagt. Solche Menschen haben ein großes schauspielerisches Talent, mit dem sie andere überzeugen und auf ihre Seite bringen, und das Kind hat keine Beweise, weil niemand das Verhalten mitbekam und durchschaut.

Dies führt zu Wahrnehmungsverzerrungen, Schuldgefühlen, das Kind denkt, mit ihm „stimmt etwas nicht“, es äußert sich in Existenzangst, Einsamkeit, Rückzug, Verlassenheitsgefühlen, weiteren Ängsten und Depressionen – schon im Kindesalter. Dies zeigen die Kinder nicht, sondern wirken nach außen hin „normal“, weil sie diese Dinge mit sich selbst ausmachen. Die Konzentration ist durch die Belastungen beeinträchtigt, dem Kind wird eingeredet, es könne nichts und sei wertlos, folglich kann es sein persönliches und intellektuelles Potenzial nicht entfalten. Die Schulnoten sind daher häufig unter dem eigentlichen Niveau, oder das Kind strengt sich schulisch besonders an, um die Liebe und Anerkennung der Eltern – wenigstens aufgrund guter Noten – zu erhalten. Ein Trugschluss, denn das Kind und seine Leistungen sind nie gut genug. Ungesundes Perfektionsstreben ist die Folge. Das tatsächliche und authentische Potenzial entfaltet sich oft erst im Erwachsenenalter, wenn der bzw. die Jugendliche ausgezogen ist und eigene Wege geht, was ihm bzw. ihr weiterhin immer wieder Kritik der Herkunftsfamilie – er bzw. sie sei egoistisch – einbringt, auch wenn er bzw. sie einfach nur versucht, die eigenen Fähigkeiten zu entfalten und zum Wohl der Menschen, Gemeinschaft, Mitwelt… einzusetzen.

Gerade die Loyalität der Familie gegenüber und das Harmoniebedürfnis Hochsensibler ist ein starker Hemmfaktor, der eigenen Berufung zu folgen und eine energische – schon fast sture – Persönlichkeit muss vorhanden sein, um es dennoch zu tun. Hochbegabung, die diese Kraft verleiht, ist eine starke Unterstützung, da Menschen mit besonderen Begabungen – trotz Hochsensibilität – einen sehr starken Willen entwickeln, ihre Fähigkeiten umzusetzen und weil sie sehr früh Dinge und Verhältnisse durchschauen, es im familiären Umfeld aber selbstverständlich nicht zeigen, indem sie schweigen und ihr Wissen für sich behalten. Weil sie sehr intelligent sind, erkennen sie, dass ihnen niemand glauben würde. Viele von ihnen sehnen sich die Zeit herbei, in der sie endlich erwachsen sind und suchen sich häufig ältere Freunde mit mehr Lebenserfahrung, bei denen sie Verständnis finden, die ihnen glauben und mit denen sie über ihre Erfahrungen sprechen können.

Findet keine Aufarbeitung und Heilung statt, ist es für Hochsensible eine ungeheure Kraftanstrengung, ihren Weg zu gehen, weil die ideelle Unterstützung fehlt, die andere durch ihre Eltern erhalten – das Gefühl, meine Eltern stehen hinter mir, stärken mir den Rücken und sind – nicht nur, wenn es finanziell notwendig ist – für mich da. Auch letztere Unterstützung – wenn sie gewährt wird – werfen diese Eltern dem Kind immer wieder vor. Nicht selten wird materielle Unterstützung als Druckmittel eingesetzt, um Einfluss zu nehmen, zu kontrollieren und loyales Verhalten den Eltern gegenüber zu erzwingen. Gesunde Selbstliebe und ein gesundes Selbstwertgefühl können sich so nicht entwickeln. Daher sucht der Mensch auch im Erwachsenenalter immer weiter im Außen nach Anerkennung und Liebe und zieht dadurch unbewusst gerade solche Personen in sein Leben, die sie ihm ebenfalls verweigern. Er wiederholt das Muster aus seiner Kindheit und wird weiterhin verletzt. Erwachsene Kinder narzisstischer Eltern – oder anderen aus dem Cluster-B-Spektrum – müssen zuerst lernen, sich diese Anerkennung und Liebe selbst zu geben, bevor sie diese Qualitäten in gesunden Beziehungen erfahren können.

Zudem ist es für Betroffene – insbesondere Hochsensible, für die all diese Verletzungen noch schwerer wiegen als für andere, weil sie tiefer empfinden, schwierig, adäquate Hilfe zu erhalten, die nachhaltig wirkt. Werden diese Verletzungen „getriggert“, entstehen insbesondere Depressionen, Schlaflosigkeit, starke psychosomatische Beschwerden wie totaler Appetitverlust einhergehend mit Magen- und Darmbeschwerden und Erbrechen. Durch emotionalen Missbrauch in der Kindheit kann sich eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung ausbilden (Depressionen und Angststörung können ein Teil davon sein). Bei einer Therapie ist es daher wichtig, nicht die Depression oder Angststörung separat zu behandeln, sondern die darunter verborgenen Wunden durch den Missbrauch zu heilen. Die jahrzehntelange – geforderte und erlernte – Unterdrückung der Gefühle kann darüber hinaus chronische Krankheiten (z.B. Autoimmunkrankheiten, Fibromyalgie) auslösen oder verstärken.

An dieser Stelle ein Hinweis: Es hat keinen Sinn, wenn Hochsensible mit Cluster-B-Betroffenen klärende Gespräche führen, weil diese alle Schuld beim anderen suchen und ihr eigenes Verhalten nicht reflektieren. Dies ist ein zentrales Merkmal dieser Störungen, ebenso wie es Merkmal der Hochsensiblen ist, dass sie sehr selbstkritisch sind und meinen, die Schuld läge bei ihnen.

Wenn der Umgang mit Betroffenen sich nicht vermeiden lässt, ist es für Hochsensible am besten, nur sachliche Gespräche zu führen, ihnen keine persönlichen Informationen zukommen zu lassen, die sie verwenden, um weiter zu verletzen und aus diesem Grund auch Gefühle – positive wie negative – möglichst nicht zu zeigen. Hinter der Frage „Wie geht es dir?“ steckt in der Regel kein echtes Interesse, sondern das Bedürfnis, etwas heraus-zubekommen. Daher ist es hilfreich, sie mit „ganz o.k. und dir?“ zu beantworten.

Wenn von Hochsensiblen authentische Gefühle gezeigt werden, z.B. „ich bin traurig wegen…“ wird kein Mitgefühl gezeigt, sondern sofort mit dem eigenen Leid, nach dem Motto „was soll ich denn sagen“ aufgetrumpft. Aber auch das Zeigen glücklicher, fröhlicher Gefühle ist nicht angemessen. Es kam zum Beispiel einmal vor, dass jemand nach einem Telefonat laut und herzlich lachte und von seiner eifersüchtigen Mutter, die selbst schlecht gelaunt war, in aggressivem Tonfall zu hören bekam: „Das ist jetzt aber auch nicht mehr normal!“

Ein wertschätzendes, respekt-, liebe- und verständnisvolles Miteinander, das die Eigenständigkeit und Freiheit des anderen anerkennt und das sich Hochsensible wünschen, ist mit diesen Menschen nicht realisierbar, daher gilt es, Strategien im Umgang mit ihnen zu entwickeln und sie aus dem engeren Privatleben möglichst fern zu halten.

Im fünftägigen Intensivcoaching, das ich anbieten, wird es möglich, mit einem einfühlsamen, aufmerksamen und liebevollen Gegenüber, das über Erfahrungen mit Menschen aus dem Cluster-B-Spektrum verfügt, offen über das Erlebte zu sprechen, allmählich Selbstvertrauen, Stolz auf seine Fähigkeiten und Stärken, Herangehensweisen zur Selbstheilung und neue Perspektiven zu entwickeln, zu lernen sich abzugrenzen, „Nein“ zu sagen, sich zurückzuziehen, zu entspannen und zu regenerieren.

Ein „Wohlfühlkompass für Hochsensible“ zeigt auf, was wir für uns tun können, um unsere Selbstliebe zu fördern, ein entspanntes, freudiges Leben zu führen und dysfunktionale Beziehungen zu begrenzen und in Zukunft möglichst ganz zu vermeiden. Hochsensible lernen ein Frühwarnsystem kennen, das ermöglicht, die Gefahr einer unguten, neu entstehenden Beziehung rechtzeitig zu erkennen und sich zurückzuziehen, bevor sie zu viel Kraft und emotionale Energie eingebracht haben, um erneut verletzt werden. Wir erarbeiten Kriterien, die darauf hinweisen, wodurch und wann es sinnvoll ist, einem Menschen Vertrauen entgegenzubringen und die Beziehung zu vertiefen – gerade auch bezüglich potenzieller Liebespartner – denn in diesem Bereich wiegen massive Verletzungen besonders schwer und bewirken, dass sich Hochsensible – manchmal für viele Jahre – zurückziehen und keine Liebesbeziehung eingehen wollen oder können.

Bei Hochsensiblen, die den Missbrauch nicht aufarbeiten, ist es möglich, dass sie nie mehr in der Lage sind, eine intime Partnerschaft zu führen. Sie suchen den oberflächlichen Kontakt mit Menschen, die ihnen nicht zu nahekommen und beschränken ihn häufig auf den „Spaßfaktor“ und sexuelle Affären. Wirklich zufrieden – geschweige denn glücklich – sind sie damit nicht, denn Hochsensible wünschen sich – neben ihrem Bedürfnis nach Freiheit – in der Regel vertrauensvolle, innige und liebevolle Beziehungen „mit Tiefgang“.

Die Arbeit mit dem Inneren Kind, das Heilung sucht und Rituale des Loslassens des Alten und Bestärken des Neuen unterstützen unsere Arbeit, ebenso wirksame Entspannungsübungen und Meditationen. Längerfristiges Ziel ist, dass wir in Frieden kommen können, mit dem was war und den Verursachern – uns selbst zuliebe – vergeben können. Hat Heilung stattgefunden, ziehen wir Menschen in unser Leben, die wirklich zu uns passen, Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit entstehen und können wachsen.

Wir haben viele Stärken und Fähigkeiten – vor allem ein großes Einfühlungsvermögen und eine starke Liebesfähigkeit. Das allein genügt, um anerkannt, wertgeschätzt und (wieder)geliebt zu werden. Es gibt viele von uns, wir sind nicht allein, können mutig sein und die innere Arbeit machen, die notwendig ist, um glücklich zu sein. Gerade Hochsensible tragen ein ungeheures Potenzial an Lebensfreude in sich, das sich entfalten möchte!

P.S.: Ich höre von Hochsensiblen die Frage, ob es sein könne, dass sie selbst eine dieser Persönlichkeitsstörungen haben. Ein gesundes Maß an narzisstischen Zügen ist notwendig, um zum Beispiel in der Öffentlichkeit für eine Sache einzutreten, Vorträge zu halten, Gruppen anzuleiten usw. Menschen, die dem Cluster-B angehören, sind jedoch nicht selbstkritisch und stellen sich diese Frage nicht! 😉

Copyright: Praxis für Hochsensibilität und Hochbegabung, Petra Moira Schmidt. Ich danke Doris Köhl und Dr. Michael Jack für ihre Unterstützung, Mitarbeit und unseren fachlichen Austausch.

Hochsensibilität und Hochbegabung

Ich arbeite mit sensiblen und begabten Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien zu den Themen Lernen, Schule, Problem- und Konfliktlösung sowie Lebensplanung und Berufs-/Berufungsfindung. Durch mein Fachwissen und meine  langjährige Erfahrung wird es möglich, Schwierigkeiten zu bewältigen und das eigene Leben selbstbewusst, sinnhaft und freudvoll zu gestalten. Rufen Sie mich gerne an! Fünfzehn Minuten des Erstgespräches sind kostenfrei. Sie erreichen mich unter der Telefonnummer: +49 (0)4381 – 40 40 964.